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Zwei Stimmen in mir

Schon als Kind habe ich sie gehört: diese zwei Stimmen in meinem Inneren.
Wie Engelchen und Teufelchen auf der Schulter.

Das Teufelchen flüsterte unablässig: „Du musst schneller sein. Du musst besser sein. Nur wenn du Erfolge vorweisen kannst, wirst du akzeptiert. Nur dann bist du wertvoll.“

Im Leistungssport ist diese Gleichung leicht erfüllbar. Dort zählen Geschwindigkeit, Disziplin, Siege.
Aber da war eben auch das Engelchen. Es machte mir spürbar, wie sehr mein Herz schmerzte, wie müde ich war, wie sehr mein Verhalten an meinen Kräften zehrte. Es flüsterte: „Das willst du doch eigentlich gar nicht.“

Und doch: Das Teufelchen zog stärker. Über Jahre. Auch noch, als ich längst keinen Leistungssport mehr machte.

Die Vorstellung, ohne Fortschritt und ohne Bestätigung dazustehen, machte mir Angst. So viel Angst, dass ich immer weiterlief – in der Hoffnung, irgendwann zufällig auf etwas zu stoßen, das nicht nur meinen Druck stillt, sondern auch mein Herz erfüllt.

Doch das geschah nicht.

Der Bruch

Es brauchte einen Zusammenbruch. Ein Trauma, das mich abrupt aus dem Verkehr zog. Allein hätte ich nicht stoppen können.

Die gesundheitlichen Folgen schwächten mich so sehr, dass ich schlicht keine Kraft mehr hatte, mein Leben in diesem Tempo fortzuführen.

Der Schmerz war so groß, dass schon die bloße Vorstellung, ihn noch einmal durchleben zu müssen, mir Demut schenkte – und einen ehrlichen Blick nach innen.
Denn eines war klar: Ich selbst hatte mir diesen Schmerz erschaffen.

In dieser Phase reichte meine Energie gerade fürs Nötigste: essen, Körperpflege, kurze Spaziergänge. Mehr nicht.

Doch genau in diesem verlangsamten Raum begann etwas Neues. Ich fand den Mut, ehrlich hinzusehen:
Was genau flüstert mir das Teufelchen? Welche Glaubenssätze treiben mich an? Welche Programme laufen in mir ab?

Der Weg nach innen

Über Monate trainierte ich mich, diese Glaubenssätze zu erkennen. Und ich fand sie – schnell und viele.

Als ich begann, sie Schritt für Schritt aufzulösen, wurde das Teufelchen leiser. Das innere Ziehen schwächer. Meine Gedanken veränderten sich von „ich muss“ zu „ich kann“.

Und plötzlich war da Raum. Raum für Möglichkeiten. Nicht mehr nur dieser enge Tunnel mit einer einzigen Option.

Zum ersten Mal fühlte ich mich wertvoll, auch wenn ich einfach nur still saß.

Ein neues Tempo

Ich verlor das Bedürfnis, Volleyball zu spielen – selbst als Hobby. Da war kein Drang mehr, meine Energie gegen jemanden einzusetzen und am Ende als Siegerin dazustehen. Ich stand ein letztes Mal auf dem Feld, spürte diese Leere – und ging. Einfach so.

In meiner persönlichen Aufpäppelungsphase setzte ich mir bewusst äußere Reize, um aus dem Getriebensein auszusteigen.

Ein prägender Moment:
Ich saß am Bodensee auf einer Bank und sah einen älteren Mann, der auf einem Kiesweg an mir vorbeiradelte. Alles an ihm war fließend. Ruhig. Harmonisch. Es wirkte, als würde ihn sein Fahrrad von unten tragen, als schwebe er.

Und ich wusste: Genau so will ich mich durch mein Leben bewegen.
Nicht hetzend. Nicht abgehackt. Sondern ruhig, gelassen, in Balance.

Also stellte ich mir Regeln auf, um meinen Körper neu zu trainieren:

  • Ich gehe immer im gleichen, langsamen Tempo.
  • Ich renne niemandem und nichts hinterher – auch keinem Bus.
  • Wenn ich zu spät bin, akzeptiere ich es in Ruhe.
  • Jede Bewegung – ob beim Einkaufen, Anziehen, Putzen oder Einsteigen – bleibt in diesem gleichmäßigen Rhythmus.
  • Es gibt nie einen Grund, mich zu beeilen.

Monatelang lebte ich so. Mein Nervensystem lernte, sich zu entspannen. Mein Körper gewöhnte sich an diesen gelassenen Rhythmus.

Rückblickend habe ich mich damit in das Quantenfeld der Rentner eingeklinkt. Mein Alltagstempo war das eines alten Mannes auf einem Fahrrad – und genau das hat mein System gebraucht.

Denn mal ehrlich: Gibt es ein gelasseneres Bild? Und warum sollte ich mit dieser Ruhe warten, bis ich selbst alt bin?

Drei Stellschrauben

Neben dieser Entschleunigung gab es zwei weitere Elemente, die meinen Wandel trugen:

  1. Langsamkeit im Alltag – bewusst in allen Bewegungen.
  2. Wöchentliches neuronales Zittern – um gespeicherte Anspannung loszulassen.
  3. Arbeit am Unterbewusstsein – durch das Auflösen von Leistungs- und Wettbewerbsglaubenssätzen.

Diese drei Stellschrauben – Körper, Energie, Unterbewusstsein – erschufen mir eine neue Realität.

Eine Realität ohne Hast. Ohne Getriebensein.
Eine Realität, in der ich nicht mehr hinter schnellen, leeren Zielen herlaufe.

Meine Erkenntnis

Heute weiß ich:
Wert entsteht nicht durch Leistung. Nicht durch Tempo. Nicht durch Wettbewerb.

Wert entsteht, wenn wir in Ruhe bei uns selbst ankommen.
Wenn wir aus Fülle handeln.
Wenn wir uns selbst genügen.Meine Erkenntnis

Glaubenssätze, dir wir alle in uns tragen

Zum Abschluss möchte ich dir sagen: Die Glaubenssätze und Programmierungen, die ich in mir entdeckt und gelöst habe, sind keine rein persönlichen Muster – sie sind kollektiv. Sie betreffen auch dich und viele andere, die sich im Leistungsdruck wiederfinden. Deshalb habe ich sie in einer transparenten Liste zusammengestellt und zusätzlich eine transformative Meditation aufgenommen, die dich dabei unterstützt, diese Muster in dir selbst zu lösen.

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